Hall of Fame
Bei den Rhein-Neckar Löwen werden die Handballstars von Morgen entwickelt. Viele erfolgreiche Bundesliga-Spieler und auch Nationalspieler haben hier die Grundlage für ihre sportliche Karriere gelegt – und sich einen Platz in unserer HALL OF FAME verdient.
Die Liste an Spielern ist lang, deshalb können wir hier nur einen Auszug präsentieren. WIr freuen uns aber über jeden einzelnen Werdegang in die dritten Ligen oder Bundesligen und sind stolz, wenn wir als Junglöwen mit unserer gesamtheitlichen (Aus)Bildung einen Teil zu dieser Entwicklung beitragen konnten.
Unsere aktuellen Talente
David Móré und David Späth
Blick in die Histore
Die Löwen-Größen
PATRICK GROETZKI
Profikader seit 2007
Es ist die besondere Energie, die ansteckende Emotion, die Patrick Groetzki in Rekordzeit zu einem Publikumsliebling in der SAP Arena gemacht hat. Wenn der Rechtsaußen die harzige Kugel im gegnerischen Gehäuse unterbringt, lässt er alle an seiner Freude teilhaben. „Der Junge steckt an“, wusste bereits Iouri Chevtsov, unter dem der gebürtige Pforzheimer im WM Jahr 2007 seine ersten Schritte in der Bundesliga machte. Zehn Jahre später, im Sommer 2017, feierte Groetzki die zweite Meisterschaft mit seinen Löwen. So schnell sich Groetzki in die Herzen der Fans spielte, so steil verlief bisher auch seine Karriere. Eigentlich kein Wunder, denn der Mann mit dem glänzenden Spielverständnis gehört mittlerweile zu den besten Linkshändern im deutschen Handball. Und hat deshalb auch schon früh die Berufung in die A-Nationalmannschaft erhalten.
„Mein erstes A-Länderspiel war ein tolles Erlebnis und wird unvergessen bleiben“, sagt Groetzki, der es geschafft hat, trotz Bundesliga- und Champions-League-Stress erfolgreich sein Abitur zu machen und mittlerweile schon über 100 Länderspiele für sein Heimatland zu absolvieren. Aktuell verfolgt „Johnny“ neben seiner sportlichen Weiterentwicklung ein duales Hochschul-Studium. Im Interview verriet er, dass es zu seinen größten Wünschen gehört, es noch einmal ins Final Four der VELUX EHF Champions League zu schaffen. Wer den Ehrgeiz des „Flugkünstlers“ kennt, muss damit rechnen, dass er diesen Worten eines Tages Taten folgen lässt. Den Titel DHB-Pokal-Sieger darf er sich seit Mai 2018 sowieso auf die Visitenkarte schreiben.
„Einmal Löwe, immer Löwe! Auf keinen anderen Spieler passt dieser Spruch wohl so gut wie auf Patrick. Er ist ein Leistungsträger, Publikumsliebling und Aushängeschild unseres Clubs, deshalb freuen wir uns sehr, dass er sich entschieden hat, auch in den kommenden Jahren das Trikot der Rhein-Neckar Löwen zu tragen“, so Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann zur Vertragsverlängerung des Linkshänders im Dezember 2019. Bereits im Oktober 2018 wurde „Johnny“ zum Löwen mit den meisten Bundesliga-Spielen auf der Uhr. Mit über 550 Pflichtspielen insgesamt im gelben Dress ist er der „Dauer-Löwe“ schlechthin. Chapeau, Monsieur Groetzki!
In Polen und Schweden bestreitet Johnny seine 7. Weltmeisterschaft. DHB-Rekord, geteilt mit Silvio Heinevetter. Ein weiterer Grund, unfassbar stolz zu sein auf diese Karriere und diese Konstanz. Nicht nur wegen dieses immensen Erfahrungsschatzes ist der dreifache Familienvater gefragter Interview-Partner. Patrick Groetzki ist ein meinungsstarker, reflektierter, kritischer Kopf, der weit über den Handball hinaus denkt. Kurzum einer jener Typen, die viele gerne so sehr vermissen in unserer Gesellschaft. Am 16. April gewinnt er mit den Rhein-Neckar Löwen den DHB-Pokal in einem atemberaubenden Finale gegen den SC Magdeburg – als Kapitän seines Herzensklubs, bei welchem er zuvor bis 2026 verlängert. Spielerprofil
Uwe Gensheimer
Profikader und Management
Die ersten handballerischen Schritte machte Uwe als Junge beim TV Friedrichsfeld. Dort wurde er schließlich auch von den Talentspähern der Rhein-Neckar Löwen entdeckt und zu seinem Lieblingsclub gelockt. Von 2003 bis 2016 spielte er für die Löwen und verabschiedete sich mit dem ersten Meistertitel in Richtung Paris. 2019 kehrte er zu den Löwen zurück, beendet 2024 seine Handballer-Karriere und wird Sportlicher Leiter. „Die Löwen haben eine ganz entscheidende Rolle für meine Laufbahn gespielt und waren das perfekte Sprungbrett, um als Jugendspieler die ersten Schritte im Herrenhandball zu machen. Die familiäre Atmosphäre in und um die Mannschaft herum, waren zudem immer mit Spaß und guter Laune verbunden.“
Mit Uwe Gensheimer verlieren die Rhein-Neckar Löwen am Ende der Saison 2023/24 einen einmaligen Handball-Virtuosen, einen Anführer und Stimmungsmacher, einen Mann mit genauso viel Magie im Arm wie Schalk im Nacken. Sie gewinnen diesen Mann als Sportlichen Leiter. Ab Sommer 2024 wird er seine Expertise – und ganz sicher auch seine Anführer-Mentalität und gute Laune – in der Führung des sportlichen Bereichs einbringen. Es ist also lediglich ein Abschied von der aktiven Laufbahn. Ur-Löwe Gensheimer sagt „au revoir“ – auf Wiedersehen – in neuer Funktion.
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe“, sagt der Mann, dessen Banner mit der Nummer drei seit dem Abend des 30. Mai (wieder) unter dem Dach der SAP Arena hängt. Allein die Zahlen darauf sind imposant: Von 2003 bis 2016 und dann noch einmal von 2019 bis 2024 trug Uwe Gensheimer das gelbe Trikot – und damit ein Stück Heimat in die Handball-Welt hinaus. „Du hast eine ganze Generation junger Menschen zu unserem Sport geführt, und das ist das Größte, das man über einen Sportler sagen kann“, adelt ihn dafür Positions- und Manager-Kollege Stefan Kretzschmar.
Mit und Dank Uwe Gensheimer haben die Löwen den Weg eines Champions bestritten. Bundesliga-Ab- und Wiederaufstieg, Etablierung als Spitzenteam, Final- und Liga-Niederlagen, die abhärten und die Sinne schärfen, dann die ersten Titel 2013 (EHF-Cup) und 2016 (Deutsche Meisterschaft). 2023 führt „der Lauser“ die Löwen zum DHB-Pokalsieg. In der Kölner LANXESS Arena, in der Uwe mit der deutschen Nationalmannschaft die stimmungsvollsten Handball-Feste feierte, schließt sich der Kreis für die Löwen-Legende.
Daniel Haase
Trainer und Nachwuchskoordinator: 2018-2024
Der gebürtige Essener hat zahlreiche Talente zu Profis und die U19 zum regelmäßigen Finalisten um die Deutsche Meisterschaft gemacht. Nun kehrt er in seine Heimat zurück. Was beschreibt die Bedeutung Daniel Haases für die Rhein-Neckar Löwen? Im Bundesliga-Kader der Saison 2023/24 stehen fünf Spieler, die allesamt von ihm dorthin geführt worden sind und von denen zwei zu den absoluten Leistungsträgern gehören. Zudem hat der gebürtige Essener die A-Jugend, das Flaggschiff eines jeden Nachwuchsleistungszentrums, in sechs Jahren viermal ins Finale um die Deutsche Meisterschaft gecoacht.
Es ist die Bilanz eines großen Trainers und Spieler-Entwicklers, die Daniel Haase bei den Löwen hinterlässt. Sein Geheimnis? David Späth, zusammen mit David Móré wohl das größte Talent, das Haase in seiner Löwen-Zeit zum Profi formte, bringt es auf den Punkt, wenn er erklärt, dass er mit Haase immer und über alles sprechen konnte. Bei seinem ersten Löwen-Vertrag stand der Nachwuchscoach Pate. Er war Förderer, Mentor und Berater in einer Person. Und er war für ihn da, als er nach einem Kreuzbandriss seine schwärzesten Stunden durchlebte.
Späth und Móré, die als blutjunge Bundesliga-Novizen auf Anhieb zu Leistungsträgern bei den Löwen wurden, stehen genauso stellvertretend für Haases Handball-Ansatz wie Philipp Ahouansou und Lion Zacharias, die unter seiner Ägide bei den Löwen zum Profi reiften. Mit Magnus Grupe und Valentin Willner schicken sich aktuell die nächsten beiden Junglöwen an, diesen Weg zu beschreiten. Nicht zu vergessen Robert Timmermeister und Niklas Michalski, die zuletzt nach Kolding und Bietigheim verliehen waren, oder Mats Grupe, der mittlerweile zu den Leistungsträgern bei den Eulen Ludwigshafen gehört.
Ganz aktuell hat Daniel Haase mit Felix Göttler ein weiteres Talent auf halblinks entwickelt, das er mit zu seiner nächsten Trainerstation nehmen wird. Die heißt TuSEM Essen, womit sich für den Handballlehrer ein Kreis schließt. Vor seinem Löwen-Engagement war Haase bereits bei dem Verein seiner Heimatstadt tätig. Bei den Löwen sind sie stolz, mit Daniel Haase sechs Jahre lang erfolgreich gearbeitet zu haben. Vollkommen zurecht wurde der leidenschaftliche Talent-Entwickler zum Nachwuchstrainer der Saison 2021/22 gewählt. Es war das Junglöwen-Jahr schlechthin: A- und B-Jugend wurden Deutscher Meister, dazu feierte die U23 in ihrer Drittliga-Staffel den Titel.
Michel Abt
Spieler und Trainer
„Am prägendsten bei den Junglöwen waren für mich vor allem die vier Jahre unter meinem damaligen Jugendtrainer Andreas Intze. Er hat es immer wieder geschafft, mich zu motivieren und mir auch in schwierigeren Phasen stets Vertrauen zu schenken. Die hervorragenden Trainingsbedingungen in Kronau sowie der Konkurrenzkampf in der 3. Liga haben mir ebenfalls bei meiner Entwicklung geholfen.“
Abt ist seit der B-Jugend bei den Junglöwen, nachdem er zuvor beim TV Forst das Handballspielen erlernte. Bei Löwen entwickelte er sich auch zum Jugendnationalspieler und Torjäger. Das Eigengewächs schnupperte seit 2009 immer wieder in den Profikader, ehe er 2016 schließlich als Profi in den Stammkader der Rhein-Neckar Löwen rückte, aber von einer Verletzung ausgebremst wurde und seine Sportlerkarriere beenden musste. Spielerprofil
Danach begann Abt seine Karriere als Trainer. In seine Ägide fällt auch der Auftritt 2018 in der Champions League, als die Löwen mit der zweiten Mannschaft, die Abt trainierte, bei RK Kielce antrat. Hierzu gibt es eine tolle Doku von Sky, die den Auftritt (sowie davor und danach) begleitete und die Arbeit von Michel gut veranschaulicht. Bei der Trainerausbildung zum A-Schein wurde Abt 2021 Jahrgangsbester.
2022 feierte Abt mit seinem Team die Meisterschaft in der Dritten Liga. Es war das erfolgreichste Jahr der Junglöwen, weil zudem die Meistertitel in der A- und B-Jugend ebenfalls nach Nordbaden gingen. Ende Mai 2022 übernahm er den Zweitligisten Eulen Ludwigshafen. Nach der Saison 2022/23 löste er seinen Vertrag auf.
„Seit knapp 20 Jahren widme ich mich mit voller Hingabe dem Handballsport. Zuerst durfte ich als Spieler mein Hobby zum Beruf machen, bis eine Knieverletzung mich ausbremste. Ohne mein zweites Standbein, den Lehrerberuf, zu vernachlässigen, folgte der nahtlose Übergang zur Trainerkarriere im Sommer 2017; mittlerweile muss ich einsehen, dass aus dem Hobby „Trainer-sein“ ein Vollzeitjob geworden ist, der nur schwer mit meiner aktuellen Lebensphase zu vereinbaren ist. Ich spürte das in den letzten Wochen und Monaten immer mehr und musste deshalb nach einer langen Saison und dem letzten Spieltag zu dem Entschluss kommen, dass die Zeit gekommen ist, durchzuschnaufen, auf sich selbst aufzupassen und die letzten Jahre erst einmal sacken zu lassen. Aufgrund dessen bin ich mit dem Wunsch der vorzeitigen Vertragsauflösung an die Eulen herangetreten."
André Bechtold
Spieler, Trainer und Aufsichtsrat
„Die Löwen sind für mich eine Herzensangelegenheit, wir sind gemeinsam groß geworden. Meine persönliche Entwicklung, als auch die Entwicklung des Vereins sind sehr eng miteinander verbunden. Da mein Vater über all die Jahre die treibende Kraft im Verein ist, sind die Löwen ja auch ein Teil Familie für mich!“ Spielerprofil
Andre Bechtold ist seit 2007 bei SAP. Vom Ferienjobber stieg er über eine Stelle als Teamleiter bis hin zum Head of Solution & Innovation Experience auf. In dieser Funktion hat der gebürtige Heidelberger die Aufgabe, Kundinnen und Kunden den Mehrwert von SAP Produkten zu vermitteln.
Seine Handball-Karriere verbrachte er zu weiten Teilen bei den Rhein-Neckar Löwen. In der D-Jugend kam er zur TSG Kronau, reifte dort zum Junioren-Nationalspieler und stand schließlich bei der Bundesliga-Premiere der SG Kronau/Östringen, dem Löwen-Vorgänger, auf dem Feld. Damals mit Spielern wie Christian Zeitz, Matthias Rohr und Jens Ostheimer. Nach seinem Löwen-Abschied 2007 kehrte er 2009 als Spieler der Zweiten Mannschaft zurück, war von 2014 bis 2020 Trainer des A-JugendBundesliga-Teams und danach Co-Trainer der Zweiten Mannschaft. Sein Einsatz beim Champions-League-Auftrtt der Löwen 2018 in Kielce waren ein unvorhergesehenes Highlight.
Nun feiert Andre Bechtold sein zweites Löwen-Comeback, dieses Mal als Mitglied des Aufsichtsrates, in dem er ab sofort u.a. seine eigene umfassende Handball-Expertise einbringen wird.