Der Sieg war am Ende verdient, auch wenn es nochmals brenzlig wurde und die Gäste Minuten vor der Schlusssirene zwei Mal zum Ausgleich kamen. Gestartet hat die Partie mit einer Löwen-Führung und den „Ahouansou-Festspielen“. Der großgewachsene Junglöwe hatte bis zur 19. Minute bereits acht Mal eingenetzt.
Oppenweiler/Backnang fand einfach keine Mittel, den wurfgewaltigen Akteur zu stoppen. 14:11 stand es, als Ahouansou seinen ersten Torhunger ausreichend gestillt hatte. Das kleine Polster hielt bis zur Halbzeitpause, als es 20:16 für die Gastgeber stand und sich mehr und mehr Optimismus für einen weiteren Heimsieg ausbreitete.
Aber diese Euphorie wurde nach dem Wiederbeginn zunächst gebremst. Mit einem 3:0-Lauf kam der HC schnell auf 20:19 heran (33.). Ahouansou antwortete darauf mit einem Doppelschlag zum 22:19 (35.). 25:21 (39.), 28:24 (45.) und 33:29 (53.) lag das Gastgeberteam vorne, doch den Deckel bekamen die Junglöwen nicht auf das Spiel. Mit vier Toren in Serie kam der HC zum 33:33-Ausgleich (56.).
Schöner Ausklang im TSG-Clubhaus
Nun war die Partie wieder völlig offen – und die Spannung war groß. Der kämpferisch starke Kreisläufer Lukas Wichmann erzielte das 34:33, Torjäger Marcel Lenz direkt danach wieder den Ausgleich. Das wiederholte sich: Ahouansou zum 35:34 und Lenz egalisierte abermals. Nun war es der junge Jannis Schneibel, der das 36:35 erzielte, während der HC darauf keine Antwort per parat hatte und der letzte Angriff und Freiwurf vergeben wurden.
Mit dem knappen Heimsieg war die gute Grundlage für das Mannschaftsessen gegeben. Zusammen mit Eltern und Anhängern verbrachte das Drittligateam noch einen gemütlichen Abend im Clubhaus der TSG Kronau.
Trainerstimmen
Michel Abt (Rhein-Neckar Löwen II): „Der Schlüssel zum Sieg waren die 14 Tore von Philipp Ahouansou. Wir hatten eine sehr gute Angriffsleistung, darauf können wir uns verlassen. Unser Ziel war aber, die zweite Welle des HC Oppenweiler/Backnang zu stoppen, das hat überhaupt nicht funktioniert. Wenn wir es geschafft hätten, unsere Chancen besser zu nutzen, dann hätten wir uns viel Stress erspart. Am Ende bin ich einfach froh, dass wir gewonnen haben.“
Matthias Heineke (HC Oppenweiler/Backnang): „Das ist jetzt zum wiederholten Mal ein enges Spiel von zwei spielstarken Mannschaften hier in Östringen, auch die letzten drei Male ging es am Ende ums letzte Tor, heute haben wir leider den Kürzeren gezogen. In der Abwehr hatten beide Teams in der ersten Hälfte sehr große Schwierigkeiten, wir haben nochmal drei, vier Fehler mehr gemacht, deshalb waren wir zur Pause hinten. In der zweiten Halbzeit haben wir viel intensiver gespielt, sind immer wieder herangekommen. Die letzte Viertelstunde war wirklich am Maximum, da wurde es mit verschiedenen Abwehrvarianten und dem siebten Feldspieler dann auch taktisch turbulent.“
Spielstatistik
Rhein-Neckar Löwen II – HC Oppenweiler/Backnang 36:35 (20:16)
Rhein-Neckar Löwen II: Adanir, Unser –Trost (2), Ahouansou (14), Schneibel (4), Braun (5), Neagu, Bolius (1), Wichmann (3), Veigel, Meddeb, Ganz (4/2), Keller, Kessler (3). Trainer: Abt/Bechtold.
HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier –Lenz (10/3), Sigle (3), Wolf (6), Frank (1), Schöbinger (3), Prasolov (5), Kuhnle (2), Maurer (2), Raff, Koch, Köder (1), Fischer (2). Trainer: Heineke.
Schiedsrichter: Bittner/Casselmann (Dreieich)
Zuschauer: 350 (Stadthalle Östringen)
Siebenmeter: 2/3:3/3
Zeitstrafen: 6:6 Minuten