Was ein Abend in der Wittelsbacher-Halle. Als die Löwen mit 1:0 in Front zogen, ahnte noch niemand der 380 Zuschauer, dass die Gäste diese Führung nie mehr abgeben würden. Allmählich deutete sich der Auswärtssieg zwar immer mehr an, doch Gewissheit gab es erst in den Schlussminuten. Die Badener durften besonders diese Phase richtig genießen. Sinnbildlich für den tollen Auftritt war der letzte Ballgewinn und der Schlusspunkt durch „Stibitzer“ Maximilian Kessler, der zum 38:32-Endstand vollendete.
Der Jubel kannte danach keine Grenzen mehr. Auf dem Feld, danach in der Kabine und auf der langen Heimreise, die keinesfalls langweilig war. Denn die Löwen hatten sich noch in Fürstenfeldbruck kostümiert und sorgten nicht nur deswegen für eine kurzweilige und feierwürdige Rückfahrt im Mannschaftsbus nach Kronau.
Vom 1:0 weg hatten die Löwen das Heft in der Hand, während der Tabellenführer nur reagieren konnte. Ein wirksames Mittel gegen die erfolgreichen Angriffe von Elias Scholtes und Co. fanden die Bayern indes nicht. Insbesondere der 19-jährige Rückraumrechte war nicht zu bändigen. 15 Treffer gelingen nicht allzu oft, so dass allein dieser Akt in der „dritten“ Halbzeit besonders gefeiert werden konnte. Auch Theo Straub war an diesem Abend bestens aufgelegt. Der erst kürzlich 18 Jahre alt gewordene Rechtsaußen war für sieben Tore verantwortlich – die rechte Angriffsseite der Löwen spielte mit der TuS-Abwehr Katz und Maus.
Für die Löwen war der Auftritt in Fürstenfeldbruck die erste von drei Partien gegen Vereine aus der Spitzengruppe. Am Samstag (20 Uhr) geht es zum ersten Rückrundenspiel nach Oppenweiler, ehe am 10. Dezember (20 Uhr) die SG Leutershausen in die Stadthalle Östringen kommt.
Trainerstimmen
Martin Wild (TuS Fürstenfeldbruck)
„Wir haben gegen eine richtig gute Mannschaft gespielt, die verdient gewonnen hat. Wir hatten nicht die ganz großen Möglichkeiten, die Rückraumreihe hat sich im Grunde von allein aufgestellt. Gegen eine starke Abwehr haben wir in der ersten Halbzeit viele falsche Entscheidungen getroffen und ein Stückweit unkonzentriert agiert. Man kann aber auch den Jungs nicht den Vorwurf machen, dass sie nicht bis zum Schluss gekämpft haben. Wir haben auch bei größerem Rückstand nie aufgesteckt.
Alexander Bossert (Rhein-Neckar Löwen)
„Wir sind unheimlich stolz, wie wir die Partie gestaltet haben. Nach der Niederlage gegen Sandweier wollten wir wieder schnell in die Erfolgsspur zurück. Die Jungs haben unseren Matchplan von der ersten Sekunde an super umgesetzt. In der ersten Halbzeit hat die Abwehr eine herausragende Leistung geboten. Im Gegensatz zu den ersten Saisonspielen haben sich die Jungs sehr gut weiter entwickelt und deshalb auch den Vorsprung während der zweiten Hälfte verteidigt.
Die kompletten Statements gibt es hier.
Spielstatistik
TuS Fürstenfeldbruck – Rhein-Neckar Löwen 32:38 (12:18)
TuS Fürstenfeldbruck: Allmendinger, Luderschmid – Huber, Leindl (2), Silvestri (2), Riesner (2), Meinzer (1), Kerst (5/1), Engelmann (6), Stumpf (1), Scheerer (1), Schwagerus (3), Riemschneider (4/1), Damm (4), Prestele (1). Trainer: Wild.
Rhein-Neckar Löwen: Hörnig, Mats Grupe – Scholtes (15), Móré (1), Straub (7), Timmermeister (6/2), Karrenbauer, Leon Keller (1), Magnus Grupe, Willner (2), Wichmann, Clarius (4), Göttler, Schlafmann, Kessler (2). Trainer. Bossert.
Schiedsrichter: Jan Lier / Manuel Lier (Korntal-Münchingen / St. Gallen)
Zuschauer: 380 (Wittelsbacher-Halle)
Siebenmeter: 2/4:2/2
Zeitstrafen: 4:12 Minuten