Meister der 3. Liga und damit Aufsteiger in die 2. Liga der Männer sind demnach der Wilhelmshavener HV (Nord-West), der Dessau-Roßlauer HV (Nord-Ost), der TuS Fürstenfeldbruck (Süd) und der TV Großwallstadt (Mitte). In der 3. Liga der Frauen gehen der TV Aldekerk (West), der TV Hannover-Badenstedt (Nord), die TuS Metzingen II (Süd) und der SV Germania Fritzlar 1976 (Ost) als Meister aus der Saison 2019/20.
Die Quotienten-Regelung besagt, dass die Pluspunkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele am Stichtag 12. März 2020 dividiert werden. Der ermittelte Wert ist mit 100 zu multiplizieren und auf eine Stelle nach dem Komma zu runden.
Aus diesem Grund rückte die HG Saarlouis (104,2) noch knapp vor die Löwen (104,0).
Die Saison in der 3. Liga wurde am vergangenen Dienstag, 21. April, offiziell infolge der Corona-Pandemie als beendet erklärt.
Licht und Schatten bei den Löwen
Drittliga-Team beendet Saison auf Platz acht und ist dennoch zufrieden
Von unserem Redaktionsmitglied Marcel Winter
Kronau. Die exakte Platzierung ist Michel Abt nicht ganz so wichtig. Das betont der Trainer der Rhein-Neckar Löwen II hin und wieder. Und auch die offizielle Abschlusstabelle der Dritten Liga, die der Deutsche Handball-Bund (DHB) zu Wochenbeginn veröffentlichte, hatte sich Abt am Dienstagnachmittag noch nicht so genau angeschaut – auch weil der 29-Jährige aktuell beim wieder aufgenommenen Training der Bundesliga-Mannschaft dabei ist.
Rang acht war es am Ende geworden für die Junglöwen, nachdem die Runde nach 25 der 30 Spieltage wegen Corona abgebrochen werden musste. Die HG Saarlouis zog aufgrund der Quotientenregelung (Punkte geteilt durch absolvierte Spiele) noch an den Kronauern vorbei. „Der ein oder andere Platz nach vorne wäre schon noch möglich gewesen“, fand Abt. Das Restprogramm wäre dankbar gewesen, das Team ganz gut in Form, nachdem es in der Hinrunde viele Rückschläge zu verkraften gab.
„Das war für uns ein relativ schwieriges Jahr“, bilanzierte Abt. Torhüter Daniel Unser fehlte lange. Dazu verletzten sich Sebastian Trost, Leon Bolius und Rico Keller teils sehr schwer. Auch andere Akteure hatten mit Blessuren zu kämpfen. Das machte sich nicht nur in den Spielen bemerkbar – auch der Trainingsbetrieb ließ sich teilweise nur sehr schwer aufrecht erhalten, weil schlicht nicht mehr ausreichend Spieler zur Verfügung standen. „Eine makellose Saison war das nicht“, fand der Trainer daher.
Wichtiger als der Tabellenplatz ist Abt aber ohnehin die Entwicklung der Mannschaft. Und da gab es dann doch einiges Positives zu berichten. Tim Ganz hat den Sprung ins Erstliga-Team geschafft und bekam dort auch Einsatzzeiten. Maximilian Kessler darf bei den Profis ebenfalls mittrainieren. Benedikt Damm ist in der von Martin Heuberger gecoachten Jugendnationalmannschaft zur festen Größe geworden, in der außerdem Jannis Schneibel im erweiterten Kader steht. Es gab also durchaus auch positive Gründe, warum Abt dauerhaft Spieler beim Training fehlten.
Ein weiteres Talent, das möglicherweise bald dauerhaft in der Bundesliga anklopfen dürfte, ist Philipp Ahouansou, den die Rhein-Neckar Löwen bereits im vergangenen Jahr mit einem Profivertrag ausgestattet haben. Der erst 19-jährige Rückraumspieler war mit 162 Treffern der mit Abstand beste Torschütze der Liga aus dem Feld (ohne Siebenmeter) und damit der Leistungsträger bei den Junglöwen. Sehen lassen konnten sich aber auch die Trefferquoten von Mattes Meyer (75), Damm (74) und Schneibel (72.). Der Langzeitverletzte Leon Bolius hatte allein in den nur 13 absolvierten Partien 48 Treffer erzielt.
Während sich die Spieler in den vergangenen Wochen mit individuellen Trainingsplänen fit hielten, steht nun, da die Saison mit dem letzten Spieltag am vergangenen Wochenende auch offiziell beendet wäre, die Sommerpause an. Während ungewiss ist, wann es denn überhaupt weitergeht, können die Junglöwen so mit einer Saison abschließen, die viel Schatten, aber doch auch einiges an Licht bereithielt.
Quelle: Badische Neueste Nachrichten vom 29.4.2020
3. LIGA in Maximalstärke
Spielkommission plant die Saison 2020/21 mit bis zu 72 Männer- und 60 Frauen-Mannschaften
Die Spielkommission der 3. Liga plant nach dem durch die Corona-Pandemie bedingten Abbruch der Saison 2019/20 das Spieljahr 2020/21. Basierend auf dem Beschluss des Bundesrates (Link) stimmte der Vorstand des Deutschen Handballbundes geschlossen folgenden Anträgen der Spielkommission zu:
- Es werden in der 3. Liga alle Nachrücker-Plätze bis zur Maximalzahl von 72 Männer- und 60 Frauen-Mannschaften vergeben.
- Auf sogenannte „Wildcards“ wird verzichtet.
- Für die Nachrücker-Plätze wird eine Rangliste erstellt. Grundlage ist der Abstand im Quotienten zum Aufsteiger in der betreffenden Oberliga bzw. zu Platz 2 in der BWOL. In diese Rangliste können nur Mannschaften aufgenommen werden, die in ihrer Oberliga mindestens Platz 2 oder Platz 3 belegen (für die BWOL gilt hier Platz 3 oder Platz 4).
- Voraussetzung für die Aufnahme in das Oberliga-übergreifende Ranking ist die fristgerechte Abgabe des Meldebogens für die 3. Liga durch die Vereine bis zum 15. Mai sowie eine offizielle Nachrücker-Meldung durch den jeweils zuständigen Oberligabereich.
- Mit der offiziellen Meldung durch den Verantwortlichen des zuständigen Oberligabereiches ist gleichzeitig eine Oberligatabelle (mindestens der Plätze 1 bis 5) vorzulegen, in der auch die Quotienten und Abstände der einzelnen, nachfolgenden Teams zum Regel-Aufsteiger dokumentiert sind.
Ein folgenfreier Rückzug aus der 3. Liga ist nach erfolgter Meldung bis zum 31. Mai 2020 möglich.