EINE ECHTE HERAUSFORDERUNG ZUM U20-NEUSTART

„Beide Mannschaften kennen sich gut, auch wenn sich beide etwas verändert haben. Portugal hatte in den vergangenen Jahren eine extrem gute Nachwuchsarbeit, sie gehören für mich zum Favoritenkreis bei der EM 2024 in Slowenien, denn sie haben eine starke Mannschaft mit großem Potenzial“, sagt der Bundestrainer. 

Am Freitag und Samstag gastiert die neue Junioren-Nationalmannschaft zu zwei Testspielen in Portugal

Von Montag an befanden sich Heuberger, sein neuer Co-Trainer Alexander Koke und das 16-köpfige Aufgebot zum ersten Lehrgang in der Sportschule Hennef, ehe es nach Portugal ging. Neun Spieler des Kaders haben im Sommer bei der U19-Weltmeisterschaft in Kroatien im August zum Abschluss der männlichen Jugend den fünften Platz belegt. Einige Spieler wie die Außen James Faust oder David Moré hatten die WM wegen Verletzungen verpasst, andere sind komplett neu im DHB-Kader. 

„Aus dem aktuellen Kader spielen im Vergleich zu ihren Vorgängern, die U21-Weltmeister geworden waren, weniger in der 1. Bundesliga, aber es sind einige richtig gute Talente dabei. Ich habe die Spieler intensiv zum Saisonstart beobachtet und wollte Neuen eine Chance geben“, sagt Heuberger, dessen Vorteil es ist, dass er die Jahrgänge zweimal als Delegationsleiter bei Welt- und Europameisterschaften kennenlernte. Ein neues Gesicht ist zum Beispiel Torwart Sven Brockmeyer (HLZ Ahlener SG)). „Er war vor der U19-WM für einen Tag bei einem Lehrgang und hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Er hat sich in Ahlen durchgesetzt, hat viel Potenzial und mit einer Größe von 1,98 Metern als Torwart extrem gute Voraussetzungen“, sagt Heuberger. Brockmeyer bildet mit dem erfahrenen Frederik Höler (Füchse Berlin) das Torwartduo bei den Länderspielen in Portugal. 

Löwe David Móré soll Führungsrolle übernehmen 

Vor allem von David Móré erhofft sich der Bundestrainer eine Führungsrolle: „David hat durch den Ausfall von Uwe Gensheimer bei den Löwen viele Spielanteile, hat seine Chance dort bisher sehr gut genutzt.“ Stützen der neuen Mannschaft sollen zudem Spieler wie Tim Hertzfeld (Dessau-Roßlauer HV) und das Dormagener Duo Jan Schmidt und der zwei Meter große Kreisläufer Frederik Sondermann werden. Zu den bewährten Kräften zählen Connar Battermann vom THW Kiel und Fritz Haake (SC Magdeburg), der in der U20 allerdings mehr im linken Rückraum als auf der Spielmacherposition zum Einsatz kommen sollen. Der Kieler James Faust, der bei der mit Bronze gekrönten U18-EM 2022 ein starkes Turnier spielte, ist nach seinem Kreuzbandriss wieder richtig fit. „Er hat sich sein Comeback durch gute Spiele in der ersten und zweiten Mannschaft des THW absolut verdient“, sagt Heuberger. Fausts Teamkamerad Henri Papst ist zwar noch verletzt, mache aber gute Fortschritte: „Henri kehrt bald ins Mannschaftstraining zurück, ich hoffe, dass er im Januar beim 4-Nationen-Turnier wieder dabei ist, denn er ist absoluter Leistungsträger im Team.“  

Nach den Erfolgen der Jahrgänge 2003/2004 mit U19-EM-Gold und U21-WM-Gold sei die neue Mannschaft zwar in der Spitze noch etwas schwächer, sagt Heuberger: „Aber in der Breite ist auch das ein richtig gutes Team, das wir in die Spitze entwickeln können. Unser Ziel ist wie immer, Spitzenspieler für die erste Liga und mit Potenzial für die A-Nationalmannschaft hervorzubringen. Auf den Außenpositionen sind wir bereits jetzt extrem gut aufgestellt, im Rückraum müssen wir sehen, wo der Weg hinführt. Aber da ist vieles möglich, ich hoffe bei einigen auf richtig große Sprünge in den nächsten zwei Jahren.“ 

Neu sind nicht nur einige Spieler, sondern auch der Co-Trainer: Auf Klaus-Dieter Petersen folgte Alexander Koke, der bisher Co-Trainer von Jugend-Bundestrainer Emir Kurtagic war und das Team daher bestens kennt. „Ich kenne Alex ebenfalls sehr gut, wir liegen auf einer Wellenlänge, die Chemie stimmt zwischen uns. Er tritt natürlich in Pittis große Fußstapfen, aber er wird sich als Athletikexperte und mit seinem wissenschaftlichen Background sehr gut einbringen.“  

Text: DHB.de