Einmal mehr zeigt sich auch bei der diesjährigen EHF Handball-Europameisterschaft die hervorragende Nachwuchsarbeit der deutschen Erst- und Zweitligisten. Beinahe der komplette von Bundestrainer Christian Prokop für die EM nominierte Kader wurde in den Leistungszentren der Klubs der 1. und 2. Bundesliga ausgebildet.
Und auch in den DHB-Nachwuchsteams trägt die Ausbildung der Talente Früchte. So gewann die U20 zu Beginn des Jahres mit den Junglöwen Philipp Ahouansou und Benedikt Damm das Vier-Länder-Turnier in Portugal mit drei Siegen gegen die Weltelite. Die U19 wurde im vergangenen Jahr gar Vize-Weltmeister. Bei beiden Veranstaltungen sicherten sich die deutschen Nachwuchsteams zudem auch mehrere individuelle Auszeichnungen. An zahlreiche, für diese Erfolge maßgeblich mitverantwortliche Leistungszentren, wurde nun wieder das qualitätssichernde Jugendzertifikat vergeben.
Auszeichnung bestätigt die hervorragende Arbeit im Kronauer Nachwuchsleistungszentrum
Insgesamt werden in diesem Jahr 25 Vereine (und damit zwei mehr als im Vorjahr) aus der 1. und 2. Bundesliga mit dem Jugendzertifikat für ihren nachhaltigen und ressourcenintensiven Aufbau hervorragender Rahmenbedingungen für die Nachwuchsförderung ausgezeichnet.
„Die Erfolge der Jugend- und Juniorennationalmannschaften zeigen, dass sich die Nachwuchsförderung in Deutschland durch den DHB und die Klubs der Handball-Bundesligen auf internationalem Topniveau befindet. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Jugendzertifikats bilden wir eine gute Grundlage für die hochwertige Ausbildung der Nachwuchstalente", erklärt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH.
Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel
2007 wurde das Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel geschaffen. Einstimmig sprachen sich die Klubs für das anspruchsvolle Vergabeverfahren aus. Seit 2008 wird es an Profiklubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren entsprechend gute Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, dass Nachwuchsspieler in Klub und Umfeld möglichst optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien geprüft, wie z. B. ausgereifte Betreuungs- und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training. Mit der Vergabe für das Jahr 2020 wurde das Zertifikat zum 13. Mal vergeben.
Vergeben wird das Jugendzertifikat jährlich von der Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga. Die Grundlage für die Entscheidungen bilden die Stellungnahmen des Zertifizierungsausschusses, der aus Professor Dr. Klaus Cachay (Universität Bielefeld), Klaus Langhoff (Olympiasieger 1980 als Trainer) und Frank Bohmann (Geschäftsführer Handball-Bundesliga GmbH) besteht.
Ziel des Jugendzertifikats ist die Sicherung der qualitativen und kontinuierlichen Fort- und Weiterentwicklung von Talenten in den Profivereinen. So sollen für deutsche Nachwuchsspieler bestmögliche Voraussetzungen geschaffen werden, um in ihren Klubs zu Spitzenspielern zu reifen.