Dass der Rheinländer zu feiern vermag, dürfte vor allem durch den Karneval hinlänglich bekannt sein. Doch auch in der besinnlichen Vorweihnachtszeit ist man am Mittelrhein zum Feiern in der Lage. Nach der Schlusssirene in der Großen Halle des Sportforums Berlin kannte der Jubel auf Seiten des Siegers keine Grenzen mehr.
„Es war umkämpftes Endspiel mit Ups und Downs. Wir waren zwei oder drei Mal mit drei, vier Treffern hinten. Aber da hat sich der Charakter der Mannschaft gezeigt, die sich immer wieder heran gekämpft hat“, freute sich Mittelrheins Cheftrainer Jamal Naji. Drei harte Turniertage mit insgesamt sechs Partien gingen am Team von Naji nicht spurlos vorüber. „Vor den letzten 50 Minuten krochen schon einige Spieler auf dem Zahnfleisch.“ Dennoch wirkte die Möglichkeit des ersten Turniersieges in der Verbandsgeschichte wie ein Wundermittel.
Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte der Turniersieger, was in ihm steckte. Naji stellte in der Verteidigung von einer 6:0-Abwehr auf eine 3:2:1-Abwehr um. Gegen diesen Systemwechsel fand die Mannschaft aus Sachsen kein probates Mittel mehr. „Mit Benni Ludorf hatten wir in der zweiten Halbzeit außerdem einen sensationellen Torhüter“, lobte Naji die Leistungen seines Schlussmannes, der die Sachsen mit seinen Paraden immer wieder fassungslos machte.
Besonders bitter war die Endspielniederlage für Sachsens Cheftrainer Matthias Albrecht, da er bereits im Sommer mit der B-Jugend des SC DHfK Leipzig – der auch das Gros der sächsischen Landesauswahl stellt – das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der B-Jugend gegen die MT Melsungen verloren hatte.
Baden-Württemberg wird Vierter
„Natürlich sind wir jetzt einmal enttäuscht. Wenn man im Finale steht, dann will man das dann auch gewinnen. Aber ich glaube, dass wir mit ein paar Tagen Abstand stolz sein können auf das, was die Jungs in den letzten drei Tagen abgeliefert haben“, bilanzierte Sachsens Cheftrainer Matthias Albrecht. „Wir nehmen ganz viel mit aus diesem Turnier. Die Jungs konnten ganz viel lernen.“
Das kleine Finale konnte durchaus überraschend die Mannschaft des HV Berlin für sich entscheiden. Gegen die Auswahl I aus Baden Württemberg gelang den Hausherren ein am Ende deutlicher 31:22-Sieg, der aber nicht den spannenden Verlauf des Spiels um Platz 3 spiegelte. Vor dem Turnier hatte man beim Gastgeber aufgrund des Ausfalls zweier Schlüsselspieler tief gestapelt. Am Ende untermauerte aber Cheftrainer Kenji Hövels, dass auch mit einer ersatzgeschwächten Berliner Mannschaft immer zu rechnen ist.
„Der Deutschland Cup 2019 war wieder eine tolle Veranstaltung. Wir haben tolle Spiele gesehen. Wir haben gute Leistungen gesehen. Wir haben zwei Mannschaften im Finale gesehen, die bis zum letzten Angriff alles gegeben haben. Auch wenn auf beiden Seiten Müdigkeit zu spüren war, war auch sehr viel Engagement zu sehen“, zog Jugend-Bundestrainer Erik Wuttke Bilanz.
Aber nicht nur die beiden Finals sorgten beim Jugend-Bundestrainer für Begeisterung. „Ich habe heute Morgen um neun Uhr ein Platzierungsspiel um Rang 15 gesehen. Auch das war voller Emotionen und voller Leidenschaft. Das zeigt, wie wichtig jedem Spieler, jedem Trainer und jedem Verband diese Veranstaltung ist. Wir können stolz auf unsere Jugendlichen sein, die hier über drei Tage tolle Leistungen gebracht haben.“