Vor dem Anpfiff gab es eine Ehrung für die drei U19-WM-Fahrer Benedikt Damm, Philipp Ahouansou und Yessine Meddeb. Kronaus Bürgermeister Frank Burkard würdigte zusammen mit Karlheinz Just (Präsident Rhein-Neckar Löwen) und Rolf Bechtold (Sportlicher Leiter Junglöwen) die Vize-Weltmeister. Kein anderer Verein in Deutschland hatte so viele Akteure ins DHB-Team abstellen dürfen. „Wir sind sehr stolz auf unsere drei Junglöwen, die sich bei der WM sehr gut eingebracht haben“, erklärte Bechtold, ehe der Startschuss in die neue Drittligasaison erfolgte.
Dass nach den 60 Minuten im „Wohnzimmer“ der Löwen ein 26:20-Erfolg auf der Anzeigetafel leuchtete, war so nicht zu erwarten. Die als Meisterschaftsanwärter gehandelten Gäste aus Saarlouis waren insbesondere im ersten Durchgang der erwartet schwere Gegner. Vor allem Schlussmann Patrick Schulz ließ die Löwen-Werfer schnell erfahren, dass zum Toreerzielen absolutes Können erforderlich ist.
Löwen-Abwehr zieht den Gästen den Zahn
Die Hausherren benötigten etwas Zeit, bis es mit der Chancenverwertung richtig gut klappte. Mit der 5:3-Führung setzte Meddeb nach zehn Minuten ein erstes Ausrufezeichen. Noch besser sah es aus, als Leon Bolius und Stefan Neagu auf 8:5 erhöhten (19.). In den Minuten danach drehte die HGS auf. Mit einem 5:1-Lauf holten sich die Saarländer die Führung (28.). Kurz vor dem Pausenpfiff glich Rico Keller zum 11:11 aus.
Somit waren für den zweiten Durchgang alle Optionen offen. Insbesondere die HGS hatte sich nach dem Aufbäumen vor der Halbzeitpause viel vorgenommen, doch die Junglöwen hielten geeignete Gegenmittel bereit. Beim 17:16 (42.) holte Meyer die Führung für die Hausherren wieder zurück und fortan lagen die Gelbhemden angetrieben von den Fans immer vorne. Beim 22:20 mussten die Löwen nochmals eine brenzlige Phase überstehen, doch da war Torwart Can Adanir gleich mehrfach zur Stelle. So stand dem ersten Heimsieg nichts mehr im Wege.
Statements
Michel Abt (Trainer Rhein-Neckar Löwen II): „Wir hatten uns für dieses erste Heimspiel viel vorgenommen. Wir hatten echtes Heimfeeling und haben uns in der gewohnten Trainings-Umgebung sehr wohl gefühlt. Der Schlüssel zum Erfolg waren sowohl die 5:1-, als auch die 6:0-Deckung. Zum Ende hin hatten wir Max Kessler noch einen frischen Spieler, der dann in der 5:1 gut arbeiten konnte. Wir haben die HG in die Entscheidungen gezwungen, in die wir sie haben wollten. Das haben wir richtig gut gemacht. Das gesamte Team war sehr ausgeglichen. Diese Kaderbreite hat enorm dazu beigetragen, dass wir mit 26:20 auch in dieser Höhe verdient gewonnen haben.“
Benedikt Damm (Kreisläufer Rhein-Neckar Löwen): „Wir wussten, dass es schwer wird. Entsprechend groß ist die Erleichterung über den Sieg, auch weil Saarlouis eine starke Mannschaft ist. Die Stimmung in der eigenen Trainingshalle hat mir besonders gut gefallen. Hier ist alles enger und lauter – das macht Spaß.“
Philipp Kessler (Trainer HG Saarlouis): „Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Wir hatten das ganze Spiel über mit Patrick Schulz einen guten Torhüter. Wir hätten uns in der ersten Hälfte mit mehr Cleverness etwas absetzen können. Wir haben uns dann für die zweite Halbzeit viel vorgenommen. Die 5:1 hat uns große Probleme bereitet. Wir waren kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Training. Trotzdem hatten wir beim 22:20 die Option, nochmals heranzukommen. Zum Schluss sind wir aber eingebrochen, so dass in Summe der Sieg in Ordnung ist. Der Fokus richtet sich nun auf eine sehr intensive Arbeitswoche.“
Spielstatistik
Rhein-Neckar Löwen II: Adanir (1), Gierse, Unser – Bolius (5/1), Braun, Damm (5), Keller (1), Kessler (1), Meddeb (3), Meyer (5), Neagu (1), Schneibel (2), Trost (2), Veigel. Trainer: Abt.
HG Saarlouis: Schulz, Vincent – Grbavac, Hartz (4), Kreis, Kurotschkin (2), Leist (3/1), Louis (2), Peifer, Thierry, Walz (3), Wirtz (6). Trainer: Kessler.
Schiedsrichter: Bernhardt/Zick
Zuschauer: 300 (Trainingshalle Kronau)
Siebenmeter: 3/1:1/1
Zeitstrafen: 0:8 Minuten
Spielbericht Homepage HG Saarlouis
Blick in die Medien
Geglückter Einstand
Handball-Drittligist Rhein-Neckar Löwen II startet erfolgreich in die Saison
Von unserer Mitarbeiterin Carolin Reisenauer
Kronau. Am Ende haben die Spieler der Rhein-Neckar Löwen II kräftig durchatmen können – der Saisonauftakt ist geglückt. Letztlich deutlich setzten sich die Drittliga-Handballer gegen die HG Saarlouis am Freitag mit 26:20 (11:11) durch und feierten damit einen perfekten Einstand in ihrem neuen „Wohnzimmer“, der Trainingshalle in Kronau. „Ich glaube, dass der Schlüssel zum Erfolg die Abwehr war“, erklärte Trainer Michel Abt.
Es dauerte rund drei Minuten, ehe Benedikt Damm, frischgebackener Vize-Weltmeister mit der deutschen U19-Nationalmannschaft, das erste Tor der noch jungen Saison für die Junglöwen erzielte und damit auf 1:1 stellte. Mit zwei Treffern von Sebastian Trost und Leon Bolius drehten die Hausherren das Geschehen in der Trainingshalle Kronau bis zur achten Spielminute auf 3:1. Doch so wirklich ins Rollen kam die Abt-Truppe noch nicht.
Immer wieder schlichen sich kleinere Fehler ins Spiel ein, sodass Saarlouis nach einer Viertelstunde wieder auf 5:5 ausglich. Auch als Stefan Neagu zur erneuten 8:5-Führung traf, brachte es keine Sicherheit ins Spiel der Junglöwen. Mehr noch: Erst erzielten die Gäste den 9:9-Ausgleich (24.), knapp vier Minuten vor dem Ende sahen sich die Rhein-Neckar Löwen sogar einem 10:11-Rückstand nachlaufen. Torhüter Can Adanir mit einer Parade bei einem Konter und Rico Keller, der in Überzahl vom eigenen Kreis ins leere Tor traf, sicherten den Junglöwen zumindest einen 11:11-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel schienen zunächst die Gäste die Oberhand gewinnen zu können, legten mit zwei Toren vor. Die Junglöwen hatten allerdings die richtige Antwort parat und drehten das Geschehen bis Mitte des Durchgangs wieder (18:16/43.). Die ganz große Sicherheit gab aber auch das nicht – zehn Minuten vor dem Ende hieß es 19:19.
Doch die Löwen bewiesen Nervenstärke, zudem bekam Torwart Adanir nun immer wieder eine Hand an den Ball. Zwei Treffer durch Mattes Meyer innerhalb weniger Sekunden sorgten letztlich für die vorentscheidende 24:20-Führung (57.). Die Gegenwehr der Gäste aus Saarlouis war damit gebrochen – mit zwei weiteren Treffern wurde das Ergebnis noch deutlicher gestaltet, als das Spiel über weite Strecken war.
„Wir wussten, dass es schwer wird, entsprechend groß ist die Erleichterung – auch weil Saarlouis eine starke Mannschaft ist“, erklärte Damm, dem die Stimmung in der Trainingshalle besonders gut gefallen hat. Nach dem Einbau einer Tribüne im Sommer dürfen die Junglöwen nun auch hier Pflichtspiele austragen. Damm: „Hier ist alles enger und lauter – das macht Spaß.“
Rhein-Neckar Löwen II: Bolius 5/1, Meyer 5, Damm 4, Meddeb 4, Schneibel 2, Trost 2, Adanir 1, Keller 1, Kessler 1 Neagu 1.
Badische Neueste Nachrichten vom 24.8.2019