Seit 2017 hat Abt die Verantwortung im Drittligateam, nachdem seine eigene Profikarriere aufgrund eines Knorpelschadens im rechten Knie jäh beendet wurde. Der Wechsel vom Feld an die Seitenlinie musste emotional verdaut werden, doch der 26-jährige gebürtige Heidelberger übernahm trotz seines noch jungen Alters routiniert Verantwortung und brachte viel Sachverstand sowie Herzblut ein. Der Deutsche A-Jugendmeister ist nunmehr seit fast 18 Jahren im Verein, nachdem er 2004 vom TV Forst zum Löwen-Nachwuchs wechselte.
Abt durch und durch ein Löwe
Einprägsame Momente sind der Champions-League-Auftritt in Kielce mit einer bunt zusammengewürfelten Junglöwentruppe oder auch die Berufung zum Interimscoach der Profis und dem EHF-Cup-Auftritt in Cuenca. In die Trainer-Rente geht der einstige Torjäger indes noch lange nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass nach einer schöpferischen Pause vom Tagesgeschäft, Michel Abt den Löwen in anderer Funktion erhalten bleibt.
Neuen und frischen Wind soll Alexander Bossert ins gut funktionierende Junglöwen-Gefüge bringen. Und nicht nur deshalb, weil der 32-Jährige im Badischen Handball-Verband auch Auswahltrainer im Bereich Beach ist. Vielmehr setzen die Junglöwen auf die starken Fähigkeiten des derzeit noch bei Phönix Sinzheim in der Südbadenliga spielenden Bossert. Als Trainer hat er bereits herausragende Nachwuchsarbeit in Pforzheim/Eutingen geleistet, wodurch er auch bei den Junglöwen Aufmerksamkeit erlangte.
Bossert bringt Erfahrung aus der Nachwuchsarbeit mit
Hauptverantwortlich für die B-Jugend, gleichzeitig aber in der Jugendleitung tätig, sammelte Bossert wertvolle Erfahrung, die er nun bei den Junglöwen einsetzen und weiter entwickeln möchte. Schon allein deshalb spricht er vom „logischen nächsten Schritt“, wenngleich für den studierten Wirtschaftsingenieur und heutigen Vertriebsmitarbeiter der Handball immer eine große Rolle spielte – das familiäre Umfeld gab diese sportliche Entwicklung quasi vor und prägte den Weg als Handballer und Übungsleiter entscheidend mit.
DIE STATEMENTS
Michel Abt
„Die Entwicklung im Drittligateam sowie unserer gesamten Nachwuchsarbeit ist sehr gut. Aber das erfordert auch viel Zeiteinsatz und ist anstrengend. Ich konnte nach meinem Karriereende als Spieler direkt ins Trainergeschäft bei den Junglöwen eingestiegen. Ich bin dem Verein und insbesondere Rolf Bechtold sehr dankbar, dass ich als junger Coach diese tolle Chance bekommen habe. Es macht einen Riesenspaß, junge Handballtalente zu entwickeln und diese mit erfahrenen Spielern zu einer schlagkräftigen Mannschaft zu formen. Doch die Möglichkeiten mit unserer zweiten Mannschaft sind begrenzt, weil wir bekanntlich nicht aufsteigen dürfen und somit auch die Perspektive für mich als Trainer begrenzt ist. Außerdem habe ich nun fast 18 Jahre am Stück zuerst als Spieler, dann als Coach immer mit dem Handball zu tun gehabt und freue mich nun auf Sommerferien, die nicht von Vorbereitung und Saisonstart bestimmt werden. Ich werde die Zeit nutzen, um durchzuatmen, aber auch um mich im Handball weiterzuentwickeln.“
Rolf Bechtold, Sportlicher Leiter
„Michel ist ein Top-Trainer mit entsprechend hoher fachlicher Qualifizierung und einer herausragenden sozialen Kompetenz. Er hat in den letzten Jahren das Nachwuchsleistungszentrum der Löwen entscheidend mitgeprägt und hohen Anteil an unserer erfolgreichen Ausbildung der Handballer. Ich hoffe, dass uns Michel – wenn auch in anderer Funktion – erhalten bleibt. Seinen Nachfolger Alexander Bossert hatte ich bereits länger auf dem Schirm und seine Entwicklung aus der Distanz verfolgt. Er leistet in Pforzheim eine hervorragende Nachwuchsarbeit. Es war nicht einfach, einen adäquaten Nachfolger für Michel zu finden, aber Alexander passt genau in unser Profil. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit sehr und wünsche beiden Trainern für die Zukunft viel Erfolg.“
Alexander Bossert
„Als der Anruf aus Kronau kam, musste ich nicht lange zögern und habe schnell zugesagt. Für mich persönlich ist das der nächste logische Schritt in ein höchst professionelles Umfeld hinein. Selbstverständlich verfolge ich seit Jahren die Entwicklung bei den Löwen, auch aufgrund meines engen Drahts zu Patrick Groetzki, der seit unserer gemeinsamen Pforzheimer Zeit zu meinem Freundeskreis gehört. Auch Teile des Drittligateams kenne ich bereits seit vielen Jahren und freue mich darauf Spieler wie Ganshorn, Bolius oder auch Trost wiederzusehen. Michel Abt hat die Messlatte sehr hochgelegt. Das ist für mich aber gleichzeitig auch Ansporn, seine herausragende Arbeit, Talente mit erfahrenen Akteuren zusammenzubringen und sie möglichst in den Profibereich zu entwickeln, auf diesem Niveau fortzusetzen.“