Härter hätte es das Team von Trainergespann Tobias Scholtes und Jogi Grupe kaum treffen können. Nach der Partie in Göppingen mussten die Gelbhemden erneut auswärts antreten, und das ausgerechnet gegen den TSV Alemannia Freiburg-Zähringen, der mit zwei Siegen verlustpunktfrei in die Meisterschaftsrunde gestartet war und sich gegen die Junglöwen mehr als nur Außenseiterchancen ausrechnete. Vor rund 180 frenetischen Zuschauern entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, dessen Dramaturgie die zahlreichen mitgereisten Löwen-Fans an den hart erkämpften Arbeitssieg an gleicher Stätte anlässlich der Qualifikationsrunde erinnerte.
Die Junglöwen begannen nervös und konnten sich bei ihrem Torwart Dave Hörnig bedanken, dass sie in der Anfangsphase nur beim 2:1 für die Hausherren im Hintertreffen lagen. In der Folge war es vor allem die rechte Angriffsseite der Löwen, die von außen oder über den Kreis immer wieder Lücken in der aggressiven Zähringer Abwehr fand und Nadelstiche setzen konnte. Cedric Mayer hatte einen echten Sahnetag erwischt und war am Ende mit 12 blitzsauberen Feldtoren Topscorer seines Teams, während auch Alexander Momber am Kreis nicht zu stoppen war und bei acht Versuchen achtmal traf.
Zähringen wehrt sich mit großem Einsatz
Beeindruckend war indes die Moral und der Kampfgeist der Gastgeber, die sich durch einen Drei-Tore-Rückstand (6:9, 14. min) nicht aus der Ruhe bringen ließen und sich beim 11:11 (20. min) zurück ins Spiel gekämpft hatten. Kopf an Kopf ging es mit einer nur hauchdünnen Löwen-Führung in die Halbzeit (15:16), auch weil die Scholtes-Sieben einige Großchancen nicht zu nutzen wusste.
Nach Wiederanpfiff war der lautstarke Löwen-Anhang besonders gefordert, denn mit zwei schnellen Toren übernahm Zähringen die Führung (17:16, 27. min) und es galt, den Junglöwen den Rücken zu stärken. Dies gelang und von nun an dominierten die Junglöwen aus einer stabilen Abwehr heraus die Partie. Mit einen 8:2-Lauf stellten die Gelbhemden die Anzeige von 18:18 auf 20:26 (38. min). Doch die Entscheidung war noch immer nicht gefallen, denn Zähringen verkürzte binnen vier Minuten auf 24:26 (42. min) und die Junglöwen mussten bis zum Schluss hellwach bleiben, um ihren Vorsprung über die Zeit zu bringen.
"Positive Energie in nächste Partien mitnehmen"
Nach dem Abpfiff fielen Zentnerlasten von den Schultern der Jungs, die im „Do-or-die“-Spiel kühlen Kopf bewahrten und sich mit einem Sieg belohnen konnten. „Wir waren heute alle maximal angespannt“, bekannte Scholtes nach dem schwer erkämpften Auswärtserfolg. „Ich bin stolz auf meine Jungs, sie haben heute Charakter gezeigt und sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Dieses Gefühl werden wir uns bewahren und als positive Energie in die nächsten Partien mitnehmen, denn einen weiteren Ausrutscher dürfen und werden wir uns nicht erlauben.“
Für die Rhein-Neckar Löwen spielten: Dave Hörnig, Nils Meiser, Jonas Pleimes (alle im Tor), Colin Eden, Felix Göttler (4/1), Mark Hartmann, Laurin Karrenbauer, Lennart Karrenbauer (3), Cedric Mayer (12), Alexander Momber (8), Mungkorn Nauß, Marc Riffelmacher (3), Stephan Rypinski, Theo Sommer (1).