Es gibt Handballspiele, bei denen man sehr schnell ein Gespür dafür entwickelt, welche Mannschaft an diesem Tag Oberwasser hat und welche um ihr Selbstverständnis ringt. Und genau dies war am Samstagnachmittag in der Östringer Stadthalle der Fall. Während die Junggallier von der Alb wild entschlossen waren, die Schmach der Hinspielniederlage zu tilgen, bei der sie gegen die Junglöwen mit 32:44 mächtig unter die Räder gekommen waren, lief bei den Hausherren rein gar nichts zusammen.
Gebrauchter Tag für die Junglöwen
Bei den Jungs in Gelb reihten sich Fehlwürfe und ungewohnte technische Fehler aneinander, wohingegen sich die Gäste in einen wahren Rausch spielten. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten, in denen bereits zu erahnen war, dass JSG-Keeper Ben Böhler einen unfassbaren Sahnetag erwischt hatte, kassierten die Junglöwen Gegentreffer im Minutentakt und aus einem 3:3 (6.) wurde im Eiltempo ein bitteres 8:17 (20.).
Erst jetzt, als die Partie quasi entschieden war, ging ein Ruck durch die Junglöwen und sie nahmen den Kampf an, der die JSG ihnen bot. Aus einem 9:18 (22.) machte die Scholtes-Sieben ein 13:18 (25.), doch der Bock ließ sich nicht mehr umstoßen. Immer dann, wenn sich in der Partie ein kleines Momentum zugunsten der Junglöwen aufzubauen schien, war Böhler mit Glanzparaden zur Stelle, Abpraller landeten in den Händen der Gäste, Notwürfe im Zeitspiel landeten unglücklich im Löwentor oder 50:50-Entscheidungen der Schiedsrichter fielen zu Ungunsten der Gelbhemden aus.
Kurzum: ein gebrauchter, aber zugleich auch ein lehrreicher Tag für die Junglöwen. Und Lehren haben – auch wenn sie bisweilen schmerzhaft sind – immer etwas Positives. Denn so wissen die Junglöwen nunmehr, dass der weitere Saisonverlauf kein Spaziergang werden wird und sie in jedem Spiel vom Start weg alles an Bereitschaft, Leidenschaft und Willen in die Waagschale werfen müssen, um Spiele zu gewinnen – und nicht erst nach gespielten 20 Minuten.
Nun folgt das Derby in Schwetzingen
Die Möglichkeit, in einen Spielrhythmus zu kommen, gibt es erneut leider nicht, denn in diesem Jahr steht nur noch eine einzige Partie im Kalender, das Nachbarschaftsderby am 8. Dezember (14 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen) bei der HG Oftersheim/Schwetzingen. Die perfekte Gelegenheit für die Junglöwen, um sich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu verabschieden.
RNL: Dario Bennefeld, Constantin Mader; Jan Day (11/3), Patrick Ehrgott (2), Tarik Cem Graf (7), Lewin Grub, Lars Knaus (3), Tim Löhr (3), Nils Pabst, Niklas Schneider (1), Karl Sommer (3), Julian Steinert (2). Trainer & Betreuer: Tobias Scholtes, Stefan Magin, Alexander Schwarz, Pascal Lindenfelser.