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U19: Auf die Party folgt die Katerstimmung

     Männliche A1-Jugend  

Nach der Junglöwen-Gala gegen den THW Kiel folgte in der Meisterrunde der Jugend-Bundesliga die Ernüchterung auf den Fuß. Nach einem kollektiven Blackout mit unfassbaren 15 (!) torlosen Minuten verliert die Haase-Sieben zuhause mit 25:29 (13:10) im Baden-Derby gegen die SG Pforzheim/Eutingen.

Es geschieht im Handball immer wieder – in Champions League Finals, in WM-Spielen, in der Kreisklasse. Jeder wahre Handballfan hat es schon einmal staunend und kopfschüttelnd erlebt. Doch wirklich erklären, kann es niemand. Nicht einmal Sportpsychologen: Eine Mannschaft hat alles im Griff, ist obenauf und führt souverän. Und dann geschieht es. Zunächst langsam zwar, aber von Minute zu Minute immer deutlicher spürbar – das Kippen des Momentums.

Ein technischer Fehler, ein Wurf gegen den Innenpfosten, zwei verworfene Strafwürfe, gepaart mit dem ein oder anderen unglücklichen Pfiff. Und plötzlich wird eine totgeglaubte Mannschaft wieder lebendig und bei der anderen rattert laut und immer lauter das Kopfkino. So geschehen am Sonntagabend in der Kronauer Trainingshalle der Rhein-Neckar Löwen.

Eine Viertelstunde ohne Torerfolg...

Gegen ihre badischen Dauerrivalen haben die U19-Löwen das Geschehen auf der Platte bis zur 26. Minute absolut unter Kontrolle, führen souverän mit 13:7 und scheinen an ihre Topleistung aus der Vorwoche gegen den THW nahtlos anzuknüpfen. Doch dann kommt alles anders. Für quälend lange, die Löwenfans zur Verzweiflung bringende 15 Minuten bleiben die Hausherren ohne Torerfolg. Den Gästen hingegen gelingt in dieser Phase quasi alles, sie erzielen neun eigene Treffer und stellen die Anzeigetafel auf 13:16 (41.). Das Spiel ist komplett gekippt.

Zwar stemmen sich die Junglöwen mit der Brechstange gegen die sich abzeichnende Niederlage, aber die Goldstädter sind längst in einem Flow und lassen sich durch nichts mehr aus der Ruhe bringen. Nachdem sie vor Wochenfrist in Melsungen ihrerseits eine Neun-Tore-Führung vergeigt hatten und als Verlierer vom Platz schleichen mussten, waren sie diesmal die verdienten, strahlenden Sieger. Während der zahlreiche Pforzheimer Anhang lautstark zwei Auswärtspunkte bejubelte, herrschte im Löwenlager kollektives Kopfschütteln und Fassungslosigkeit.

Nächster Auftritt am 12. Februar in Lemgo

Die Junglöwen haben im Kampf um die besten Plätze der Meisterrunde zwei Big Points gegen einen direkten Mitkonkurrenten liegen lassen und es versäumt, den Sieg gegen Kiel zu veredeln. Stattdessen rangieren die Gelbhemden in der Tabelle nach sechs Spieltagen mit 8:4 Punkten hinter den punktgleichen Pforzheimern nur auf Rang 4.

Da kommt das spielfreie Wochenende gerade recht, um sich im Löwenrudel einmal kräftig zu schütteln, das Fehlerspektakel der Derby-Klatsche aufzuarbeiten und sich dann mit wachem Kopf und aufgeladenen Akkus auf das nächste Spiel in Lemgo vorzubereiten (Sonntag, 12.2., 15 Uhr). U19-Kapitän Magnus Grupe wird zu dieser Partie sehnlichst zurückerwartet, um seinem Team zusätzliche Qualität und auch Stabilität zu geben, wenn es wieder einmal brenzlig werden sollte oder abermals die Orientierung verloren zu gehen droht.

An diesem schwarzen Sonntagabend hatte Haase nur für einen seiner Akteure berechtigtes Lob parat: Laurin Karrenbauer aus der B-Jugend hatte Verantwortung übernommen, neun Treffer erzielt und sich im Angriff phasenweise gefühlt im Alleingang gegen die heraufziehenden Niederlage gestemmt. Chapeau!

Für die Junglöwen spielten: Luca Berghoffer, Dave Hörnig (beide im Tor), Philipp Alt, Felix Göttler (3), Laurin Karrenbauer (9/1), Lennart Karrenbauer, Robin Kull, Alexander Momber, David Móré (4/1), Lucas Pabst, Fabian Schwarzer (3), Theo Sommer (3), Theo Straub (3), Valentin Willner.

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Viel Verantwortung übernommen: Laurin Karrenbauer aus der B-Jugend - Fotos: Tanja Sommer
Reichlich Gesprächsbedarf gibt es bereits während der Partie
Die Nase vorn haben am Ende die Gäste von der SG Pforzheim/Eutingen