Die Niederlage kam unerwartet und sie war ein Vorgeschmack auf das, was die Junglöwen in der Endrunde des Titelkampfs um die Deutsche Meisterschaft erwarten wird - zumal auswärts. "Es ist doch klar, dass wir nirgendwo hinfahren werden und der Gegner sich sagt, dass er die Löwen heute gewinnen lassen will", bringt Haase auf den Punkt, dass seine Mannschaft stets auf alles gefasst sein muss. "Das war heute eine verdiente Niederlage. Hamburg hat seine beste Saisonleistung zuhause gezeigt. Sie haben aufopferungsvoll verteidigt, das Torhüterduell klar für sich entschieden und weniger Fehler gemacht", analysierte Haase die 60 Minuten. Sein Team verschlief den Start und lag nach fünf Minuten bereits 0:4 zurück: "Wir haben uns in der Anfangsphase bereits die Butter vom Brot nehmen lassen und kamen nie richtig ins Spiel", haderte Haase. "Wir sind zwar wieder zurückgekommen", die Junglöwen führten in der 23. Spielminute mit 14:12, "aber wir haben den Kopf nicht richtig freibekommen. So hatten wir stets das Gefühl, dass das Spiel jederzeit wieder kippen kann", so Haase.
Direkte Revanche ist am Samstag in Kronau möglich
Und genau so kam es auch. Der Schlussmann des HSVH war längst in den Köpfen der Junglöwen angelangt und das Momentum verschob sich langsam aber stetig auf die Seite der gallig verteidigenden Gastgeber. Zur Halbzeit stand es 16:17 aus Sicht der Gelbhemden, bis zum 23:24 hielten sie den Anschluss (43.), aber als der Hamburger Torwart vier Bälle in Serie parierte, mussten sie zum vorentscheidenden 23:27 (51.) abreißen lassen. Die Hausherren waren im Flow und nicht mehr zu stoppen. Zwei Minuten vor dem Ende hatten sie die Nordbadener um stolze acht Tore distanziert (27:35, 59.), und die Junglöwen vermochten nur noch etwas Ergebniskosmetik zum 30:35-Endstand zu betreiben.
Damit haben die Rhein-Neckar Löwen die erste von drei Chancen verpasst, sich den ersten Tabellenplatz der Meisterrundenstaffel 2 zu sichern. Kein Grund für die Gelbhemden, Trübsal zu blasen. Vielmehr zeigt sich ihr Cheftrainer Haase bereits wieder kämpferisch: "Um in den Wettkampfmodus der K.o.-Spiele zu kommen, deute ich das Duell gegen Hamburg wie ein Achtelfinale. Wir liegen nach dem Hinspiel fünf Tore zurück und haben am Wochenende vor heimischem Publikum die Chance, den Rückstand wettzumachen und in der Addition das Aufeinandertreffen für uns zu entscheiden. So können wir uns an die Härte der Playoffs gewöhnen und werden diesen Kampf annehmen!" Ein klares Statement des Lenkers der Junglöwen, welches unterstreicht, dass es sich ohne Zweifel lohnen wird, den kommenden Samstagnachmittag in der Kronauer Trainingshalle zu verbringen, um leidenschaftlichen Jugendhandball vom Feinsten zu bestaunen.
RNL: Dave Hörnig, Jonas Pleimes (beide im Tor); Jakob Baumgärtner (2), Elias Ciudad-Benitez (1), Felix Göttler (5/2), Mark Hartmann, Laurin Karrenbauer (4/1), Lennart Karrenbauer (3), Jan Knaus, Cedric Mayer (4), Alexander Momber, Lucas Pabst (9), Valentin Willner (2). Trainer: Daniel Haase. Co-Trainer: Tobias Knaus.